Die WM in Afrika ist zuende, mit Spanien wurde ein europäisches Team Weltmeister. Das Fazit für die Nationen des Gastgeberkontinents ist finster: Wieder gelang es keiner afrikanischen Elf, trotz Heimvorteil, unter die besten Vier zu kommen. Und wenn Ghana nicht gewesen wäre…
Nun kommt Hilfe von einer unerwarteten Seite. Von Moerer, ehemaliger Vorstandschef des deutsch-multinationalen Konzerns NEMEIS und Vorzeigeoptimierer der teutonischen Wirtschaft, seit seinem dortigen Ausscheiden als selbstständiger Unternehmensberater zur Verfügung stehend, wartete mit einem sensationellen Vorschlag zur Verbesserung des Fußballstandorts Afrika auf.
Dem Deutschen Presselog erklärte er: „Der afrikanische Fußball kann sich nicht entwickeln, weil die Spielergehälter einfach zu hoch sind. Dies wiederum macht sich bei den Preisen der Eintrittskarten bemerkbar. Mangelnde Einnahmen sind die Folge.“
Einen weiteren zu hohen Kostenfaktor sieht von Moerer in den Wartungskosten für die riesigen Stadien. Diese blieben nämlich hoch, auch wenn die Tribünen bei den Spielen leer wären.
Dabei liege die Lösung auf der Hand. Es sei nur ein kleiner Eingriff ins Regelwerk nötig. Diesen habe er neben dem CAF auch bereits der FIFA vorgeschlagen, denn natürlich könne die Umsetzung nicht regional beschränkt sein, sie müsse global erfolgen.
„Warum sind bei einem Spiel eigentlich so viele Spieler auf dem Platz?“, sagte von Moerer. „Die meisten von ihnen stehen doch sowieso bloß rum. Fußball kann man auch zu viert spielen. In jedem Team ein Torwart und ein Feldspieler, das reicht. Gleichzeitig braucht man dann auch nicht mehr diese großen Fußballfelder. Ein kleiner überschaubarer Rasen, das ist völlig in Ordnung.“
Und weiter: „Die Spielergehälter sind endlich bezahlbar, die afrikanischen Vereine international wettbewerbsfähig. Flanken und Pässe, all diese Dinge, die ein Spieler vorher beherrschen musste und die die Preise für Fußballer nach oben trieben, gehören der Vergangenheit an.
Auch Trainer sind überflüssig, wenn keine Taktik, keine komplizierte Strategie, kein Stellungsspiel mehr betrieben werden muss – wenigstens nicht mehr auf dem Spielfeld“, grinste von Moerer. „Mit nur vier Mann auf dem Platz wird alles viel einfacher. Das Spielen können ab sofort ungelernte Kräfte vom Zweiten Markt übernehmen. Ein zweiwöchiger Fußballkurs vorneweg, vom Arbeitsamt bezahlt, und los geht’s! Sie können mir ruhig glauben, die Zuschauer kommen trotzdem, sobald sie keine Wahl mehr haben.“

© 2010 Madzimoyo Motseki – Fußball Optimal!
Wie geil. Finde ich auch. Den Sinn einer Sache kann man doch kaputtmachen, Hauptsache Optimierung! Eine tief angelegte Satire, die meinen Geschmack trifft. Allerdings muss man schon nachdenken.